14. Februar bis 27. März 2015
Ernst Hahn
Rückeroberung des Lebens- BERLIN um 1950
Im April 1950 kommt der junge Student Ernst Hahn zum ersten Mal nach dem Krieg wieder nach Berlin. Von hier aus besucht er seine Eltern in der »Sowjetischen Besatzungszone«, streift aber
zumeist durch die ihm weitgehend unbekannte Stadt. Immer mit dabei ist seine Kamera, eine Rolleiflex im Format 6 x 6. Im Frühjahr 1951 wiederholt er die Reise und setzt sein fotografisches
Tagebuch fort. Wegen einer Tbc-Erkrankung hatte er noch Ende 1944 Deutschland verlassen können, um sich im schweizerischen Davos medizinisch behandeln zu lassen. Nach seiner Genesung begann er
ein Studium an der Kunstgewerbeschule Zürich, die damals von Johannes Itten geleitet wurde. Nach Absolvierung des Vorkurses wurde er in die Fachklasse für Fotografie von Hans Finsler aufgenommen.
Die in wenigen Tagen entstandenen Berlinaufnahmen fanden damals keine besondere Aufmerksamkeit. Sorgfältig in Pergamintüten in einer Blechkiste verwahrt, gerieten die Negative bald in
Vergessenheit. Erst 2012, nach mehr als 60 Jahren, wurden diese einmaligen Zeitdokumente im Archiv des Fotografen wieder-entdeckt. Die Fotografien zeigen das vielschichtige Porträt einer Stadt
und ihrer Bewohner, gezeichnet von der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges. Trümmer und Ruinen, aber auch der Kalte Krieg und die Teilung in Ost und West – die mit Propagandaparolen verdeckte
Trostlosigkeit des »real existierenden Sozialismus« auf der einen, das aufkommende »Wirtschaftswunder« mit Schaufensterbummel und Kinowerbung auf der anderen Seite – werden in der Ausstellung in
eindrucksvollen Bildern dokumentiert.
14. Juni bis 12. Juli 2014
Mathias Richter
STRAUCHWERK
Chaotisch wirres Geäst, Wachsen und Fallen, ekstatischer Tanz von Linien, Licht und Dunkelheit fließt, tropft und rauscht im Dickicht. Im scharfen Rechteck des Bildes beendet die
Polyphonie ihre Wandlung, findet eine stille Ordnung und erklingt neu erschaffen. Im Bildmoment dominiert die Gleichzeitigkeit wie eine Zauberin, führt die Blicke durchs
geklärt Übersichtliche. Alles hat seinen Platz und buhlt um Beachtung.
31.01. bis 8. 03. 2014
Kathrin Karras
SCHATTENRISSE
Eine Treppe, die nach oben führt, und eine Frau die am Fuße der ersten Stufe steht. Bevor sie hochgeht, dreht sie sich noch einmal um. Was sieht sie da? Zunächst schaut sie den Betrachter
an.Was sie sieht, wird ihm nicht offenbart, doch ahnt er es im Entsetzen ihres Gesichtes. Angst lähmt sie, schaltet die Treppe als Fluchtweg aus. Sie kann der Angst nicht ausweichen. Sie hält sie
gefangen. Sie hat allein mit ihr zu tun und ihrem Geheimnis.
Durch den Säulenwald ihres Hauses, im grauen Zwischenton des Nichts, wirkt die Frau nicht anwesend. Das Gleichmaß der Dinge hat sie geschluckt. Mit dem Fächer in der Hand, ihrem wichtigsten
Utensil, hat sie sich im Mauerwerk verewigt. Wer immer auch ihre Nachfolger sein werden, werden Fächer, wedelnd durchs Haus schwirren. Die Frau mit der blauen Maske ist gleichzeitig anwesend und
nicht anwesend. Ihr Körper ist sinnlich, präsent und gegenwärtig. Die Maske vermittelt das Gegenteil. Ihr Gesicht scheint einer anderen Welt anzugehören. Die Farbe Blau hat ein inneres Leuchten.
Durch sie leuchtet etwas von ihrem Wesen. Auch die Akkordeonspielerin passt nicht zum Schnee und passt auch nicht zum Mann neben ihr. Trotzdem ergeben sie eine Einheit. Es scheint, dass die
beiden aus anderen Zeiten zueinander fanden. Die Fenster des Schlosses spiegeln sich im See. In ihnen tauchen Gesichter auf, jedoch nur in der Spiegelung. Es wird mehr gespiegelt als da ist. Wie
kann das sein? Welche Kräfte hat der See? Es sind Metaphern der eigenen Abgründe. Dort Menschen zu begegnen, die einen mit dem eigenen Selbst konfrontieren.
Kathrin Karras stellt sich in ihren Frauenfiguren dar. Es sind existenzielle Situationen aus dem Tiefkühlfach ihres Unterbewusstseins, die sich ins kryptische Verlies ihrer Erinnerungen
einfroren. Die Fotografin deutet in ihren Bildern an und lässt die Dinge offen. Der Betrachter kann seinen Weg allein ins Bild finden. Was haben diese Bilder mit Kino zu tun? Jeder Mensch trägt
viele Erinnerungen in seinem Unterbewusstsein, von denen er nichts ahnt. Durch bildliche Spiegelungen nimmt er sie überhaupt erst wahr. Genau das stellt Kathrin Karras dar. Karras zeigt Kino im
ursprünglichen Sinn. Ihre Projektionen sind ihre eigenen Geschichten. Bei ihr sind Bilder Bewusstseinsräume, in denen ein Licht aufgeht. Jeder von uns ist hier um etwas zu lernen. Und sei es die
Überwindung der Angst. Gundula Schulze Eldowy, 2011
20. September bis 19. Oktober 2013
Tim Hölscher
Histoische Tankstellen
Tim Hölscher, geboren 1981 im westfälischen Soest, studierte von 2004 bis 2010 Fotografie an der FH Bielefeld. Der aktuelle Arbeitsschwerpunkt liegt auf der Erarbeitung von
experimentellen fotografischen Konzepten und der Erforschung von bildschaffenden Techniken abseits der konventionellen Fotografie. Die Lochkamera, in ihren unterschiedlichsten
Konstruktionen, stellt dabei das bevorzugte Arbeitsgerät dar. Einweiterer Schwerpunkt der künstlerischen Arbeit ist die gezielte Nutzung digitaler Bildmanipulation. Tim Hölscher ist
Gewinner des Canon Profifoto Förderpreises 10/2 und stellte seine Arbeiten in verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellungen u.a. in Berlin, Bielefeld, Darmstadt, Hamburg, Köln,
Münster und Soest aus. Mit Hilfe der digitalen Bildbearbeitung wurden historische Tankstellen in ihren ursprünglichen Bauzustand zurückversetzt und aus ihrem urbanen Kontext gelöst.
So soll die bauliche Vision des Architekten, welche heute durch die Umnutzung in den meisten Fällen nur noch zu erahnen ist, wieder in den Mittelpunkt gestellt werden.
18. Oktober bis 16. November 2013
Giampiero Assumma
Transformation
Giampiero Assumma , 1969 in Neapel geboren, erforscht in seinen Arbeiten emotionale und psychische Zustände des Menschen. Wahnsinn, Religion, Rituale oder Besessenheit sind Themen,
welche als Leitfaden durch sein fotografisches Werk laufen. Assumas Fotos werfen Fragen auf, Fragen darüber, was es bedeutet solche Begriffe wie „Wahnsinn“ zu benutzen oder was es
bedeutet den Körper in ein Kunstobjekt zu verwandeln. Sein fotografischer Horizont ist weit gefächert, er dringt mit seiner Fotografie in den Raum, in die Natur und in die menschliche
Spiritualität.
Bodybuilder dokumentiert Momente vor und während der Shows, zeigt rituelle Praktiken zur Vorbereitung auf den Wettkampf. Diese Athleten wollen menschliches Potential neu
definieren, um sich letztendlich in eine anatomische Maschine zu verwandeln.
The Lower World zeigt die Dimension der menschlichen Entfremdung von psychisch Erkrankten. Die erschütternden Dokumente entstanden bei zahlreichen Besuchen der
letzten sechs noch in Funktion befindlichen kriminellen Irrenanstalten Italiens.
13. April bis 25. Mai 2013
Mathias Klages
Schon früh von der Fotografie fasziniert, arbeitet Matthias Klages(geboren 1959 in Lüneburg) als Autodidakt hauptsächlich in s/w. Situationen, die der Alltag bereithält, das Banale
und so oft Übersehene, rückt er in einen neuen Focus für den Betrachter. So bilden die gesammelten Augenblicke unterschiedlicher Sujetsdie Basis für die einzelnen Werkgruppen seines
Schaffens. Bevorzugte Genres sind Stadtlandschaften, Architektur und Porträt.Er arbeitet ausschließlich analog bei natürlichem Licht.
30. November 2012 bis 26. Januar 2013
Louisa Marie Summer
Jennifer´s Family
Das Buch Jennifer’s Family ist ein gelungenes Erstlingswerk der Münchner Fotografin Louisa Marie Summer. Von 2009 bis 2011 begleitete die Fotografin eine junge
amerikanische Familie in South Providence, Rhode Island durch ihren Alltag. Jennifer, 26 Jahre alt, lebt mit ihrem Partner und ihren vier Kindern in einer kleinen Wohnung. Trotz
widriger Lebensumstände, Armut und Krankheit gelingt es Jennifer ein optimistisches Leben zu führen und sich führsorglich um ihre 4 Kinder zu kümmern. Gefühlvoll fängt die Künstlerin
mit ihrer Kamera intimste Momente aus dem Leben der Familie ein. Die berührenden Bilder werden von aufschlussreichen Erzählungen der Protagonisten begleitet und geben dadurch einen
noch tieferen Einblick in dahinterliegende Ereignisse. Die Texte wurden von der irisch stämmigen Autorin Mairéad Byrne auf Basis von Interviews verfasst.
Louisa Marie Summer studierte Fotodesign an der Fachschule München und absolvierte ihren Master of Fine Arts in Photography an der Rhode Island School of Design, Providence. Ihre
Arbeiten wurden bereits national und international ausgestellt und mehrfach ausgezeichnet.
18. August bis 29. September 2012
Fabian Scheidler
DISPLACED PLACES - Foto-Synthesen
Mit der Technik der digitalen Fotomontage schafft Fabian Scheidler surreale, teils absurde, verstörende oder auch erheiternde Bildwelten, die den Betrachter an entwurzelte, heimatlose
Orte versetzen – an „displaced places“.
Wüstenlandschaften, Orte des Durchgangs wie Flughäfen und verlassene Bahnsteige, zerfallende Überreste großtechnischer Strukturen verbinden sich zu Räumen, die im Grenzbereich
zwischen Traum und Wirklichkeit angesiedelt sind. Charakteristisch für diese fotografischen Synthesen sind zwei entgegengesetzte Zeitdynamiken. Während sich in einigen Bildern
Ereignisse implosionsartig verdichten, etwa in dem Triptychon „A Sudden Sense of History“ aus dem Jahr 2009, scheint in anderen Bildern die Zeit aufgehoben, wie in dem jüngsten Bild
„The Arrival“ (2012). Anknüpfungspunkte der Arbeiten von Fabian Scheidler finden sich sowohl in der Malerei – beispielsweise in den Bildern eines Edward Hopper – als auch im Film
bei den großen Tableaus von Michelangelo Antonioni und Theo Angelopoulos. „Die Montagen“, so Scheidler, „sind im Grunde Filme, die in einem Bild kondensiert sind. Wie in einem
Hologramm. Es gibt darin Geschichten, Charaktere, Dramaturgien, Schauplätze, Bewegung, Zeitqualitäten, Montage – alles, was es in einem Film gibt. Nur ohne Film. Der Film entfaltet
sich im Kopf des Betrachters.“
Fabian Scheidler (geboren 1968) lebt und arbeitet in Berlin. Nach ersten filmischen Arbeiten studierte er Theaterregie in Frankfurt/M. bei Hans Hollmann und Luc Bondy. Es folgten
Regiearbeiten in München, Hamburg und Berlin u.a in Zusammenarbeit mit dem japanischen Noh-Theater-Meister Akira Matsui. Von 2003 bis 2007 war Fabian Scheidler Dramaturg am Berliner
Grips Theater, wo 2007 auch sein Stück „Prima Klima“ uraufgeführt wurde. Seit 2007 ist er selbständig als Autor, Dramaturg und bildender Künstler tätig. Die Arbeit an digitalen
Fotomontagen begann im Jahr 2003, zwischen 2008 und 2011 fanden drei Einzel- und drei Gruppenausstellungen in Berlin statt. 2009 gründete Fabian Scheidler zusammen mit dem
Journalisten David Goeßmann das unabhängige TV-Nachrichtenmagazin Kontext TV, das einmal monatlich mit internationalen Gästen über Fragen globaler Gerechtigkeit berichtet. Im Frühjahr
2013 wird Fabian Scheidlers Oper „Tod eines Bankers“ (Musik: Andreas Kersting) an der Oper Görlitz uraufgeführt.
Ausstellungsdauer: 31. März. bis 26. Mai 2012
Mathias Richter
TREIBHOLZ
Auf meinen Reisen fasziniert mich immer wieder der Anblick weißen, glatten, gestrandeten Holzes. Das aus fernen grünen Wäldern stammende, nach einer langen Reise durch die Weite des Ozeans
an Land geworfene, vom Salzwasser gebleichte, von der Brandung geschliffene hölzerne Strandgut bezeichnen die Isländer wegen seiner Widerstandfähigkeit auch als „Weißes Gold“. Bereits in der
nordischen Schöpfungsgeschichte soll Odin die ersten Menschen aus Treibholz geschnitzt haben. Ihm wohnt ein erreichtes Ende inne, wie auch die Möglichkeit eines neuen Anfangs. Es symbolisiert das
reglose Verweilen vor dem Übergang. Die Fotografien meiner Ausstellung haben Vieles gemeinsam mit diesem entlaubten, kernigen Holz. Auch sie sind ein Innehalten nach Gewalt und Zerstörung, nach
dem Rauschen von Zeit und Raum, nach Duft und Klang und geschmeidiger Zartheit. Zerfallende Blüten ergeben sich heiter und offenbaren eine tiefere Schönheit. Bäume verwandeln sich in
Fabelwesen. Findlinge – Treibgut der Eiszeit – leuchten in geisterhaftem Licht. In weiten Landschaften fällt der Himmel auf die Erde. Am Schnittpunkt von Kommen und Gehen wecken die
Fotografien Erlebtes in uns und deuten hinter die Dinge. Die ständige Bewegung und Veränderung hat in der Sprache der Bilder einen Ort der Ruhe gefunden. Hier trifft sich das Entstandene und
Noch-Nicht-Vorhandene.
Ausstellung vom 6. Januar bis zum 17. Februar 2012
Erika Babatz
BODEGONES BERLINESES – Auf den Unrat !
Gebürtige Mexikanerin einer Familie mit Verwandtschaft aus der Gegend von Hannover. Im Alter von 10 lernte sie hinter einer Kamera zu schauen, wobei das Geschaute belanglos an ihr
vorbeiging, bis sie nach Brandenburg kam. Sie studierte und lernte vieles, woran sie sich kaum noch erinnert und versucht eifrig anderes, was ihren klaren Blick trübt zu vergessen. Vielleicht
fotografiert sie deswegen die „festgewordene“ Zeit des Abfalls. Sie spricht eine eigene Sprache: Babadeutsch.Javier OrdóñezEin Leben nach irgendeinem TodErika BabatzIch stamme aus dem Barock
und bildete mich im Studium der Malerei aus dieser Zeit. Die Stillleben und Vanitas interessierten mich. Ihr lebendiges Wesen, obwohl sie leblos oder unbeweglich scheinen, machte mich
neugierig. Immer erinnere ich mich bewundernd an ihre Dunkelheit, zeitweilige Finsterniss und ihr Licht, das den Gegenständen die Hoffnung auf ein neues Lebens mitzuteilen schien.Aus der
gegenwärtigen Welt ziehen mich die Abfälle, die wir erzeugen an, überwältigend, trotz der Verachtung, die wir ihnen entgegen bringen. Sie wurden von Ihre Nützlichkeit freigesprochen, und sie
efreuen sich daran, in Vergessenheit geraten zu sein. Mit ihrem Blick geben sie uns den Sarkasmus, ihre Besitzer und zukünftigen Begleiter zu sein, zurück.Ich weiß, daß wir mit ihnen verwesen
und wie auch sie anderes Leben sein werden, die aus unserer toten Materie entstehen. Mein Wunsch besteht darin, mit ihnen an die Größe der barocken Stillleben zu erinnern, indem ich neue
Gegenstände erschaffe und erlaube, daß sich das Organische wieder aus dem Innern des Vergessenen entfaltet. Leben nach einem Tod, der in diesem Zyklus nie ein solcher ist, möchte ich mit
meiner Fotografie ausdrücken; wissend, daß mein Auge eines Tages Teil des Prozesses sein wird.
7. Oktober bis zum 12. November 2011
Ursula Kelm
Vergänglichkeit der Zeit Erinnerungen
Erinnerungen, auch wenn sie schön sind, können manchmal eine Last sein. Das eigene Leben, einen Teil davon in fotografischen Bildern zu beschreiben, ist nicht einfach. Jedes Leben ist sehr
komplex, aber wie nimmt man es wahr oder wie träumt man es. Fotos sind nicht wie Texte zu lesen, vermitteln aber Bo- tschaften. Diese Botschaften sind chiffrierte Wirklichkeiten, verrätselt.Aus
der Arbeit am Adressbuchprojekt stellten sich Fragen: Wer/was ist denn wichtig? Woran erinnere ich mich, wenn ich die Namen lese? Welche Bilder tauchen auf? Was verbinde ich damit? Bilder aus der
Kindheit, der Familie, Bilder aus dem Jetzt, je nach Anordnung und Kontext bringen sie neue Bildeinheiten, neue Erzählungen hervor. Bilder kommunizieren, fließen ineinander. Der Betrachter wird
aufgefordert, ein eigenes Bild zu schaffen.Zeit und Bewegung werden sichtbar. Innere Bilder bleiben vor dem Verschwinden festgehalten. Vergangenheit und Gegenwart, bereits vergangenes Leben,
Schärfe und Unschärfe treffen sichzwischen Farbe, Verblasstem und schwarz/weiß zu neuer Einheit, zu Bildern von Zeit.Ursula Kelm
4. Juli bis zum 27. August 2011
Greg Bannan
Somewhere in Hollywood
G.B. wählt seine Kameras immer sehr bewusst und experimentiert gerne mit verschiedenen alten Apparaten, um durch eine entsprechende Aufnahmetechnik Charme und Ausstrahlung der Bilder
hervorzuheben. So benutzte er für die Architekturaufnahmen eine Mittelformat-Sears-Kamera, welche aus dem Besitz seiner Großmutter stammt und für die Porträtaufnahmen eine Polaroid / 665
Film.Begleitend zur Ausstellung läuft eine Videopräsentation, die G. B. auf einer Fahrradtour durch seinen „Kiez“ gefilmt hat und mit dieser er dem Betrachter seine eigene Interpretation von den
berühmten Boule-vards anbietet.Greg Bannan ist ein Künstler der sich in den Bereichen Video, Musik und insbesondere Fotografie bewegt und diese Genre oftmals miteinander verbindet. Im Mittleren
Westen der USA aufgewachsen, in den letzten 20 Jahren in New York und Los Angeles verbracht, lebt und arbeitet er heute in Berlin. Hollywood, für die meisten Cinema und Glamour, wird man auf den
Fotografien von G.B. vergeblich su-chen. Hingegen das Hollywood, was man vielleicht durch Charles Bukowski, dem düsteren Dichter von Skid Row kennt, hat es dem Fotografen angetan. Die kleinen
vergessenen Donutshops, die verlassenen Gebäude, die unsanierten Straßen und die leeren Swimmingpools eines Motels sind Motive, die dem Künstler sehr vertraut sind. Mittendrin wohnte und
arbeitete er in seinem ersten Fotostudio. Schauspieler, Künstler und andere Träumer wurden in den neunziger Jahren dort von ihm porträtiert.Immer häufiger werden geschichtsträchtige Gebäude durch
eine kühle Architektur ersetzt, viele der alten Plätze und die damit verbundenen Erinnerungen sterben nach und nach aus. Es ist eine drastische Verän-derung, die G. B. in den letzten Jahren zu
spüren bekommen hat. Dem entgegen wirkend, möchte der Künstler mit seinen 2008 entstandenen Fotografien die Zeitlosigkeit eines noch bestehendes alten Hollywoods festhalten.Die Ausstellung ist
aber nicht nur eine architektonische Beobachtung, sondern auch eine Begegnung mit Menschen, die wie so viele, nach Ihren Träumen in Hollywood suchen.
1. Juni bis zum 1. Juli 2011
Anna Meyer – Porträts
Wolgang Scholvien – Michael Schumacher in Estoril
Wolfgang Scholvien, geboren 1950, erhielt seine Ausbildung zum Fotografen im Berliner Lette-Verein. Am Beginn seiner internationalen Karriere arbeitete er jahrelang als Modefotograf in Paris und
London, in 30 Folgejahren im Auftrag namhafter Werbeagenturen für die großen Industrie- und Dienstleistungsunternehmen unseres Landes. Zwischen 1987 und 1992 war er zusätzlich in der Formel 1
engagiert und fotografierte 80 Grand-Prix-Rennen für die Zeitschriften Stern, Sports und Max weltweit. Heute widmet er sich wieder, hauptsächlich mit fotojournalistischen Arbeiten und
großformatigen Stadt- und Landschaftsansichten, der klassischen Fotografie. Mit zahlreichen Buch- und Kalendertiteln, sowie seinen kürzlich erschienenen Portfolios, die 40 Jahre
fotojournalistische Arbeit dokumentieren, konnte er sich sowohl im deutschen Buchhandel, als auch auf dem hiesigen Kunstmarkt einen Namen machen.Anna Yve N. wird im Mai 1969 in Thorn geboren. Die
Autodidaktin und ehemalige imago Absolventin beginnt ihre Laufbahn als Fotografin Mitte der 80er Jahre. 1989 kommt sie nach Deutschland, lebt und studiert zunächst in Kiel, wo sie auch ihren
zukünftigen Mann kennen lernt, mit dem sie 1999 nach Berlin geht. Zahlreichen Fotoreisen nach Italien, Frankreich, Australien und in die USA folgen weitere Reisen nach Rom, Paris, London, Sydney
und New York, um gezielt für die Serie „Metropolen“ zu fotografieren, die in den Jahren 2000 bis 2006 in Kalenderreihen bei ARTeditions europe wie auch im Heye Verlag erscheinen und in den Medien
viel Beachtung finden. Seit 2004 widmet sich Anna Yve N. wieder verstärkt der Portraitfotografie und richtet schließlich 2006 ihr Atelier in Berlin-Charlottenburg ein. Neben Arbeiten während der
Fashion Weeks in Berlin, New York und Paris, den Filmfestspielen in Berlin und Cannes und der Darstellung des sportlichen Wettkampfes während der Leichtathletik Weltmeisterschaft in Berlin, der
Extreme Sailing Series und der Formel 1 beim Grossen Preis von Monaco, widmet sie sich gegenwärtig insbesondere in sehr persönlichen Arbeiten dem Portrait, wie auch derzeit dem aktuellen Projekt
„Eleganz in Licht und Dynamik“.
12.Februar bis 19.März.2011
Aktfotografien von Günter Rössler
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Günter Rösser, 1926 in Leipzig geboren, gilt als der Aktfotograf des Ostens. Er behauptete sich auch international mit seiner subtilen, ganz auf die Natürlichkeit des
nackten Körpers setzenden Ästhetik. Seine Bilder machen das Private öffentlich und belassen das öffentlich Gemachte in der Atmosphäre des Privaten. Die Galerie zeigt
34 Arbeiten, fast alles Vintage- Prints.
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2.Oktober bis 13.November 2010
Dieter Matthes
MÄNNLICH
Alltagsbeobachtungen aus drei Jahrzehnten streetlife- Fotografie in aller Welt, der Versuch einer humorvollen Darstellung geschlechtsspezifischer Verhaltensweisen mit den möglichen
Untertiteln „ Macho, Minne, Blues“ oder „Erektile Dysfunktion“.
Fabio Sgroi (Sizilien)
„In my shoes“
Fabio Sgroi 1965 geboren in Sizilien 1985 Abschluss einer Ausbildung im technisch – audiovisuellen Bereich 1986 Beginn der Zusammenarbeit mit der populären Fotografin Leticia Bataglia und Franco
Zecchinfotojournalistische Tätigkeit Auftragsarbeiten über kulturelle Projekte der Stadt Palermo und für das Kulturministerium in Westsizilien Fotograf und Dokumentarist beim Städtischen
Kulturamt Fabio Sgroi lebt und arbeitet in Palermo als freischaffender Fotograf für nationale und internationale ZeitschriftenDas fotografische Werk von Fabio Sgroi setzt die Tradition der
Reportagefotografie Siziliens fort. Wiederkehrende Themen der ausschließlich schwarzweiß Fotografien sind Kirchenfeste, spielende Kinder, schlafende oder reisende Menschen, wie sie auch bei den
bekannten sizilianischen Fotografen Enzo Sellerio, Ferdinando Scianna und Melo Minella zu finden sind. Die Galerie zeigt in einer zweiten Ausstellung des Fotografen Fabio Sgroi Ausschnitte aus
seiner ca. 60 Arbeiten umfassenden Serie „In my shoes“. In dieser Arbeit wird deutlich, wie sich der Fotograf Sgroi in den 20 Jahren seiner journalistischen Tätigkeit, der Kunstfotografie
genähert hat.
6. Februar bis zum 20. März
Axel Heller
INDIEN
„Reisen… kaum eine Tätigkeit hat soviel zur Entwicklung und Verfeinerung menschlicher Kultur beigetragen. Axel Heller ist ein Reisender aus Leidenschaft. Reisender auf der Suche nach dem
unverstellten Leben.Von dem 1962 in Rostock geborenen und in Zippelow/Mecklenburg lebenden Fotografen Axel Heller, zeigt die Galerie in einer Ausstellung eine Auswahl von Arbeiten, die im
Zeitraum der letzten 10 Jahre während mehrerer Indienreisen entstanden.
Torsten Andreas Hoffmann
Surreale Landschaften
Was haben Kamele auf einer unfertigen Autobahn mitten in der Wüste zu suchen, die dort entlangschreiten als befänden sie sich auf einem Laufsteg? Der Fotograf Torsten Andreas Hoffmann hat
sie in den Vereinigten Arabischen Emiraten vorgefunden, fast hätten sie ihm nach der Aufnahme noch die Linse abgeleckt, so neugierig waren diese Tiere. Solch ein Foto wirkt surreal, unwirklich.
Ist der Surrealismus in der Malerei eine weltbekannte Strömung geworden, so ist es in der Foto- grafie dagegen nicht so einfach, eine surreale Welt zusammenzubauen, denn man muss sich ja immer an
der Realität orientieren, es sei denn, dass man sich der Collage in Form von Mehrfachbelichtung oder Fotomontage z.B. mit Photoshop bedient. Will man dies aber ver- meiden, so liegt die Kunst
surrealer Fotografie darin, die Wirklichkeit auf surreale Momente und Stimmungen abzuklopfen, auf Gegenstän- de, die womöglich nicht zusammenpassen, aber dennoch innere Traumbilder wieder-
spiegeln können. „Jeder schreitet auf das Bild zu, das er in sich trägt“ hat der französische Fotograf Eduart Boubat einmal gesagt. Torsten Andreas Hoffmann bezieht sich gern auf die- ses Zitat
und macht sich in seiner Schwarz- weissfotografie auf die Suche, solche inneren Bilder in der äußeren Wirklichkeit mit seiner Kamera zu entdecken und zu gestalten. Innere Bilder besitzt jeder
Mensch, sie äußern sich in Tag- und vor allem in Nachtträumen, und sie sind Ausdruck der unerschöpflichen Quelle jeder Kreativität, des menschlichen Unterbe- wusstseins, das die Grundlage des
Surrealismus ist.Hoffmann wurde 1956 in Düsseldorf geboren, studierte Kunstpädagogik mit Schwerpunkt Fotografie an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig bei Michael Ruetz. Fotoreisen
führten ihn u.a. nach Indien, Indonesien, Mexiko, Nepal, in die Türkei, die USA, die Sahara.und die Vereinigten Arabischen Emirate. In zah-lreichen Ausstellungen und Publikationen (über 20
Bildbände) waren seine Arbeiten zu sehen. Magazine wie Geo, Merian, Chrismon, Photographie, Schwarzweiss, mare u.a., aber auch internationale Magazine haben seine Arbeiten ver-öffentlicht. Seit
2003 schreibt er regel-mäßige Bildgestaltungsserien in der Zeitschrift „Photographie“, „LFI“ (Leica Fotografie International) und „Digitalis foto“ (Ungarn). In seinen Workshops versucht er,
Teilnehmer auf einen eigenen, individuellen fotografischen Weg zu führen. Er ist Mitglied der Münchner Bildagentur LOOK, des BBK Frankfurt und der Deutschen Gesellschaft für Photographie.. Er
lebt Kelkheim bei Frankfurt und Goslar.
10.Oktober bis zum 14. November 2009
Selbst-Porträt-Selbst Fotografien von Oliver S. Scholten und Ampelio Zapparloto
„.. ein Fotograf muss Alles sein, dass existiert, eine Hure, ein Schwein… ein großer Mann. Er muss verbunden sein mit sich selbst und der Welt.- dann ist er frei.“