DAS GEHEIMNIS
Aufbauklasse Porträt Thomas Kierok
Florian Fischer, Isabelle Gabolde, Perrine Hamon,
Thomas Kierok, Sabrina Radeck
Ausstellung bis zum 28.10.2016
Verborgen, wohl gehütet, verschleiert, verdeckt – das ist das Wesen des Geheimnisses. In der Klasse für Konzeptionelle Porträtfotografie von Thomas Kierok in der Fotoschule imago fotokunst war das Geheimnis das bestimmende Thema. Den Menschen auf den Bildern etwas eigentlich Verborgenes zu entlocken, das Verborgene eben gerade verborgen zu bewahren oder mit der Unklarheit und dem Nicht-Wissen zu spielen - das war für ein Jahr unser Experimentierfeld. Entstanden sind Arbeiten, die dem Betrachter Raum geben, das Geheimnis der Bilder zu entdecken und möglicherweise auch in sich selbst Orte zu finden, die anderen verborgen bleiben. (Sabrina Radeck)
QUERDURCH
Abschlussarbeiten Klasse 41
Claudia Brendel, Dagmar Rehberg, Doreen Richter
Rannveig Einarsdóttir, René Schröder,
Künstlerische
Leitung: Mathias Richter
Ausstellung
bis 20. Juli und 6. bis 10. September 2016
„Querdurch“ – von der Romantik bis zur Realität Fotografie bietet unerschöpfliche Möglichkeiten individueller Sichtweisen und des eigenen Ausdrucks. Das spontane Festhalten eines „schönen“ Motivs ist ganz nett, die durchdachte Umsetzung eines eigenen Themas hingegen, ist interessant. Die gemeinschaftliche Suche nach der jeweiligen Ausdrucksform brachte der 41. Jahresklasse der imago Fotoschule kostbare Erkenntnisse und erzeugte gleichermaßen Reibungspunkte. Doch Reibung fördert meist den schöpferischen Prozess. Das Ergebnis spricht für sich. In einer Ausstellung präsentieren die Absolventen der Fotoklasse einen Teil ihrer Arbeiten. Thematisch ist diese Präsentation in einem Wort zu fassen: „Querdurch“. Das Thema beschreibt die Individualität der Arbeiten ebenso wie die Individualität der Menschen. Diese Ausstellung erzählt von Schönheit, Vergänglichkeit und unausweichlicher Realität. (Doreen Richter)
AUFGEWÜHLTE STILLE
Ausstellung bis zum 17. Juni 2016
STILLE FLUCHT
Claudia Lerch erinnert mit ihren Sequenzen an Filmstills und
Traumbilder. Sie lädt den Betrachter ein, aktiver Gast im eigenen Kopfkino zu werden, eröffnet freie Assoziationen in unzählige Richtungen. Hinter den Bildern ist Ihre unsichtbare Welt verborgen, die subtil flimmernd zu erahne nist.
PFLANZEN ANIMALISCH
Kathrin Schmidt´s porträtierte Pflanzen widersprechen dem, was wir gemeinhin für „Pflanze“ halten. Im Spiel mit der Abstraktion schafft sie neue Wahrnehmungsräume und regt an, nicht nur die Exotik von Farbe und Form zu bewundern, sondern in eine unbekannte animalisch sinnliche Welt einzutauchen.
Beide Fotografinnen
verlassen die „Stille“ der Oberfläche und möchten den Betrachter anregen in die Tiefe einzutauchen und das „Aufgewühlte“ in den Bildern zu entdecken.
Claudia Lerch, gelernte Grafikerin, befasste sich schon im Studium mit Fotografie, diese wurde zu einem wichtigen Bestandteil in ihrem Leben.
Kathrin Schmidt ist Allgemeinmedizinerin und Homöopathin und findet in der Fotografie nicht nur einen kreativen Ausgleich zu ihrer Arbeit, sondern auch Anregung für diese. Beide Fotografinnen absolvierten die imago Jahresklasse und
Aufbauseminare.
19.April. bis 13. Mai 2016
durchSicht
Seminar Manfred Paul
Conny Fischer, Axel Kattner, Inga Alice Lauenroth,
Sibylle Meister-Holzfuss, Franz Schmidt,
Richard Thieler, Barbara Töpper-Fennel
26. Januar bis 26. Februar 2016
Erfahrene Landschaft
Ganz individuell hat sich jeder der vier Fotografen über einen langen Zeitraum mit dem Thema Landschaftsfotografie auseinandergesetzt. In den Arbeiten spiegeln sich tiefere, innere Landschaften wider, Erfahrungen mit Weitblick und die Lust am Unterwegssein. Das Spektrum der präsentierten Arbeiten reicht von experimentellen und konzeptionellen Serien bis zur klassischen Fotografie.
Ingo Steinbach- Komm! Ins Offene, Freund!
Peter Pietschmann- Bewegte Landschaft
Ralf Schlesener- Planetoide
Mathias Richter- Zwischenspiel
20. Oktober bis 20 November 2015
Das Porträt – sechs Ansichten
Nicolas Balcazar
Am Ende denk ich immer nur an dich Doppelbelichtungen faszinieren mich seit ich entdeckte, was für überraschende Motive entstanden, wenn ich nach einer Aufnahme mit meiner Kleinbildkamera den
Film nicht weiter drehte. Als diese Aufnahmetechnik dann auch digital „in der Kamera“ möglich war, habe ich immer weiter mit dieser Technik experimentiert und sie u.a. zu dieser Serie ausgebaut.
Ich bezeichne mich selbst als urbanen Menschen. Das Stadt leben hat mich geprägt– es bleibt eine unbestimmte Sehnsucht nach Natur und Natürlichkeit. Dieses Gefühl teile ich wahrscheinlich mit den
meisten Großstädtern. Wir verbringen unsere Sommertage im Park und kaufen Wiesenblumensträuße auf dem Wochenmarkt, dennoch sind wir nie wirklich „draußen“, und unser tägliches Stück Natur is tdie
Mittelstreifenbepflanzung. Wir genießen es, wenn es uns auf Reisen in ländliche Gebiete verschlägt, „mal rauskommen“ nennen wir das. Auf einmal ist es still, wir können endlich Ruhe finden. Die
jungen Frauen, die ich für diese Serie abgelichtet habe, scheinen eins zu sein mit der Natur. Aber wie „natürlich“ sind die Szenen? Eine Parkbank, eine Straßenlampe, ein Fahrrad, Autos – wirklich
nah fühlen wir uns der Natur nur selten.
Ursula Kelm
Selbstporträt
Mit der Wiedergabe der äußeren Gestalt fängt man auch das Innere ein "Otto Dix ". Wie in der Malerei, so auch in der Fotografie, kann man oftmals die Auseinandersetzung mit sich selbst an
wesentlichen Lebensabschnitten ersehen: in der Jugend, in der Reife und im Alter. Die Auseinandersetzung mit meinem Ich fing mit Selbstporträts über einen langen Zeitraum an und setzte sich in
Körperbildern fort. Jedes Bild ist ein Augenblick der Wahrheit und des Alleinseins . Durch intensives Beschäftigen mit Körper Sprache und Körper Ausdruck wurde mir noch deutlicher bewußt, wie
stark diese nonverbale Kommunikation Einblick in unser Innenleben vermittelt. Durch Signale, die nicht durch Worte artikuliert werden. Dem Betrachter werden durch meine Selbstdarstellung
Bekenntnisse über meinen inneren Zustand gegeben, und er ist aufgefordert, sich dieser Konfrontation zu stellen. Hierdurch lenkt sich zugleich die Aufmerksamkeit des Betrachters auf ihn selbst.
(Ursula Kelm, 1986/2015)
Smile
Der Berliner Fotograf Thomas Kierok präsentiert private und öffentliche Persönlichkeiten, inszenierte und intime Porträts der Emotion „Smile“. Die Fotografien sind in verschiedenen Kontexten und Kontinenten entstanden und das verbindende Element ist das universelle "Lachen“.
Zeitfenster 1614 – 2014
Für die Entwicklung des neuzeitlichen Porträts ist die Porträtmalerei der Renaissance und des Barock in ganz Europa eine Initialzündung. Sie ist eng verknüpft mit Reformation, Aufklärung und der Abkehr von Dogmen hin zu Wissenschaft, Vernunft und der Individualität des Menschen als denkendem und handelndem Wesen. In diese Tradition stellt Ono Ludwig seine Serie „Zeitfenster 1614 – 2014“. Er nutzt ausschließlich analoge Fototechnik ohne digitale Nachbearbeitung. Die Annäherung an die historischen Vorbildergeschieht über die Komposition und die Ausleuchtung. „Meine Fotografien sind inszeniert, als wären meine Modelle einer vergangenen Zeit entsprungen. Dabei ist mir wichtig, dass meine Protagonisten ihre alltägliche Kleidung tragen, mit den typischen Merkmalen, die erst auf den zweiten Blick zu erkennen sind.“ Auch ihm geht es um die Individualität der Personen. „Meine Fotografien sind Bildnisse, die kleine Geschichten erzählen.“Ono Ludwigs Fotos junger Europäer sind eine Hommage an die Ursprünge des zeitgenössischen Porträts in Europa. Sie verweisen auf die Errungenschaften und Werte europäischer Kulturgeschichte und ihr Potential, Zukunft zu gestalten und zu verändern.
Leo Matiz (1917-1998)
Frida Kahlo
Der kolumbianische Fotograf L. Matiz arbeitete mehrere Jahre im eigenen Studio in Mexiko. Dort lernte er bedeutende Künstler der Film- und Kunstbranche kennen . Auch auf Frida Kahlo und ihr künstlerisches Umfeld traf er in dieser Zeit und gehörte selbst, neben Lola Alvarez, Augustin Lara, Diego Rivera und anderen, zu einer kreativen Gruppe, die das künstlerische Schaffen Mexikos in den 40erJahren maßgeblich geprägt hat. Die Serie über Frida Kahlo entstand zwischen 1944 und1946 und zeigt die Malerin in ihrem privaten Umfeld des „Blauen Hauses“.
Katja Schrader
Selbstporträts
Katja Schrader arbeitet neben ihrem alltäglichen Beruf als Text – und Bildreporterin für verschiedene Tages-und Onlinezeitungen. Frühere Ausbildung und Aktivität im Theaterbereich spiegelt sich bei Ihr in den freien fotografischen Arbeiten wieder. Seit vielen Jahren inszeniert Sie sich selbst, lange, bevor der inzwischen fast unerträgliche Selfiewahn die Fotografie erreichte. Privat, intim, ungeschminkt, überhöht.In ihrer Intensität sind dieseFotografien jedoch nicht ein simples Verkleidungsspiel, sondern zeigen, wiejede gute Kunst, auch einen Teil der Psyche des Autors/der Autorin.Nicht lediglich als eigene Nabelschau,sondern auch als Symbolfigur für den Betrachter.Genau dort liegt der Punkt, der sie ausdem reinen Bestätigen des eigenen Seins heraushebt.Als Verweis auf das Selbstbildnisverbleibt als kleine Geste immer der sichtbare, mal mehr, mal wenigerversteckte, Selbstauslöser in Ihrer Hand.Wer hier wieder nur an Cindy Shermandenkt, greift zu kurz.Es wird Zeit, mit diesem Mythos aufzuräumen. Aus der Ausstellung EGO 2013 (Oliver S.Scholten)